27. August 2018

Senioren-Union Andernach auf den Spuren der Zisterzienser — Ausflug der Senioren-Union Andernach zum Kloster Eberbach und Eltville

 Zum dies­jäh­ri­gen Som­mer­aus­flug hat die Senio­­ren-Uni­on Ander­nach ihre Mit­glie­der ein­ge­la­den. Bei hoch­som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren ging die Fahrt ent­lang am Rhein in den schö­nen Rhein­gau zum Klos­ter Eber­bach. Eines der ein­drucks­volls­ten Denk­mä­ler mit­tel­al­ter­li­cher Klos­ter­bau­kunst in Euro­pa ist die ehe­ma­li­ge Zis­ter­zi­en­ser­ab­tei Klos­ter Eber­bach, 1136 gegrün­det von Bern­hard von Clairvaux. In der Blü­te­zeit des Klos­ters im 12. – 13. Jahr­hun­dert haben dort bis zu 150 Mön­che und eine dop­pel­te Anzahl Lai­en­brü­der gelebt. Wäh­rend der Füh­rung durch das Klos­ter konn­ten die Senio­ren die weit­läu­fi­ge Anla­ge mit ihren roma­ni­schen und früh­go­ti­schen Innen­räu­men bewun­dern. Die­se dien­ten auch als Schau­platz für die Ver­fil­mung von Umber­to Ecos Ver­fil­mung „Der Name der Rose“. Sei­ne eigent­li­che Welt­gel­tung ver­dankt Eber­bach den Mön­chen, die den Wein­bau über 700 Jah­re kul­ti­vier­ten. Im Mit­tel­al­ter betrieb Klos­ter Eber­bach ein flo­rie­ren­des Wein­han­dels­un­ter­neh­men mit Welt­ruf. Bis heu­te zeu­gen die zwölf his­to­ri­schen Wein­pres­sen im Lai­en­re­fek­to­ri­um von den enor­men Erträ­gen der klös­ter­li­chen Anbau­ge­bie­te. Mehr als 200 Jah­re sind ver­gan­gen, seit die letz­ten Mön­che auf Geheiß des neu­en welt­li­chen Lan­des­herrn im Rhein­gau ihre Abtei Eber­bach ver­las­sen muss­ten. Das Klos­ter­ge­län­de gehör­te bis 1998 dem Land Hes­sen, wur­de dann in eine „Stif­tung Klos­ter Eber­bach“ umge­wan­delt mit dem Ziel, das Klos­ter zu erhal­ten und für jeder­mann zu öff­nen. Die umfang­rei­chen Wein­an­bau­flä­chen lie­gen heu­te in Ver­wal­tung der hes­si­schen Staats­wein­gü­ter. Im Klos­ter wer­den ganz­jäh­rig Ver­an­stal­tun­gen von der „Stif­tung Klos­ter Eber­bach“ ange­bo­ten. Dazu gehö­ren kul­tu­rel­le und lukul­li­sche Ver­an­stal­tun­gen, Wein­pro­ben und Wein­ver­stei­ge­run­gen sowie Semi­na­re. Nach einer Stär­kung in der Klos­ter­schän­ke fuhr die Grup­pe wei­ter nach Elt­ville. Hier haben uns die bei­den Stadt­füh­re­rin­nen schon erwar­tet zu einem Rund­gang durch die his­to­ri­sche Alt­stadt von Elt­ville. Die Wein‑, Sekt- und Rosen­stadt mit Kur­fürst­li­cher Burg, Kir­che und Adels­hö­fen ist beson­ders sehens­wert. Elt­ville am Rhein ist auch eine Wie­gen­stadt des Buch­drucks. Schon zu Leb­zei­ten Guten­bergs hat die Buch­druck­kunst hier ihren Ein­zug gehal­ten. Guten­bergs Geburts- und Wir­kungs­stät­te ist zwar die nahe­ge­le­ge­ne Stadt Mainz. Johan­nes Gens­fleisch, der sich spä­ter Guten­berg nann­te, hat eini­ge Jah­re sei­ner Kind­heit bei sei­nen Ver­wand­ten in Elt­ville ver­bracht. In sei­nen letz­ten Lebens­jah­ren weil­te er des Öfte­ren in Elt­ville. Die Ander­na­cher Senio­ren haben sich zum Abschluss des Tages und ange­sichts der som­mer­li­chen Hit­ze eine aus­gie­bi­ge Ein­kehr in der Wein­stu­be „Gel­bes Haus“ ver­dient. Auf der gemüt­li­chen Ter­ras­se mit Blick über Wein­ber­ge hin­un­ter zum Rhein haben lecke­re regio­na­le Spei­sen und küh­le Geträn­ke beson­ders gut gemundet.