Anette Moesta (CDU) besucht Seniorenzentrum in Andernach: „Mehr Zeit für die Bewohner!“
Unter dem Leitspruch „Mitten im Leben – sicher und geborgen!“ öffnete das Katharina-Kasper-Seniorenzentrum in Andernach seine Türen für die heimische Landtagsabgeordnete Anette Moesta (CDU). Die kommissarische Leitung des Zentrums, Helena Bauer, der Soziale Dienst vertreten durch Ingrid Musiol und der Heimbeirat mit Manuela Blaeser empfingen die Politikerin, um ihr einen Einblick in die Situation der Pflege und die aktuell drängenden Herausforderungen zu geben.
Das Katharina-Kasper-Seniorenzentrum bietet insgesamt rund 100 stationäre Pflegeplätze an und hat sich zum Ziel gesetzt, ältere Menschen sowie auch junge Patienten, die nach einem Krankenhausaufenthalt noch nicht alleine leben können, sicher und geborgen zu betreuen. Während des Besuchs wurde deutlich, dass insbesondere nach Krankenhausaufenthalten der Bedarf an Pflegeplätzen, insbesondere Kurzzeitpflegeplätzen, stark zugenommen hat. Bedauerlicherweise sind diese nicht ausreichend refinanziert, was zu einer Knappheit an verfügbaren Plätzen führt.
Die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung von medizinischer Versorgung, Rehabilitation und Pflege wurde während des Treffens schnell deutlich, da diese Bereiche eng miteinander verknüpft sind und nur durch eine integrierte Herangehensweise gute Lösungen gefunden werden können. Es wurde jedoch auch betont, dass es im Pflegesystem insgesamt an finanziellen Ressourcen mangelt, wie von Helena Bauer und Ingrid Musiol bekräftigten.
Die Bewältigung von Mitarbeiterausfällen erfolgt teilweise durch Leiharbeit, doch diese Maßnahme ist aufgrund der unzureichenden Pflegesätze nur begrenzt möglich, was letztlich in allen Seniorenheimen zu einem vorübergehenden Aufnahmestopp führen kann.
Die generalistische Ausbildung im Pflegebereich hat dazu geführt, dass Fachkräfte in Krankenhäuser abwandern, was die Situation in den Pflegeeinrichtungen weiter verschärft. Es wurden verschiedene Ansätze zur Kompensation dieser Herausforderungen erörtert, darunter die Förderung von Ausbildungen, die Einführung neuer Arbeitsmodelle und Bonuspunkte sowie die Anwerbung ausländischer Fachkräfte.
„Eine der drängendsten Anliegen, die während meines Besuchs zur Sprache kam, ist der Mangel an Zeit für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeeinrichtungen“, sagt die Christdemokratin Anette Moesta. „Ich möchte daher die Arbeit des engagierten Heimbeirats, der verschiedene Aktivitäten wie die Einführung von Hochbeeten und Theateraufführungen fördert, besonders hervorheben.“