Anette Moesta plädiert für Reaktivierung des Streckenführerscheins zur Stärkung der beruflichen Bildung
Die CDU-Landtagsabgeordnete Anette Moesta setzt sich für die Wiedereinführung des Streckenführerscheins ein, um Jugendlichen die selbstständige Fahrt zur Schule oder zum Ausbildungsplatz zu ermöglichen. Der Streckenführerschein, eine Regelung aus früheren Zeiten, erlaubte es 17-Jährigen, bestimmte Strecken alleine zurückzulegen, sofern öffentliche Verkehrsmittel nicht verfügbar waren.
Anette Moesta betont die Wichtigkeit dieser Maßnahme, insbesondere für den ländlichen Raum: „Viele junge Menschen auf dem Land stehen ohne die Infrastrukur eines ausgebauten ÖPNV vor einem praktischen Problem – wie kommen sie pünktlich zu ihrer Ausbildungsstätte? Der Streckenführerschein könnte hier eine pragmatische Lösung bieten.“
Mit dem Streckenführerschein dürften Jugendliche eine festgelegte Strecke zwischen Wohnort und Ausbildungsstätte befahren, sofern kein anderer Transport möglich ist. Dies sei nicht nur eine Frage der Mobilität, sondern auch der Chancengleichheit in der Bildung und Berufsausbildung. „Es geht um mehr als nur die Fahrt – es geht um die Teilhabe an Bildung und die berufliche Zukunft unserer Jugendlichen“, so Moesta.
Die Landtagsabgeordnete zeigt sich wohl bewusst über die Risiken: „Natürlich sind mir die Statistiken bekannt, und die Sorge um die Verkehrssicherheit junger Menschen ist mir sehr wichtig. Eine allgemeine Herabsetzung des Führerscheinalters auf 16 Jahre lehne ich aus Sicherheitsaspekten daher ab. Dennoch bin ich überzeugt, dass eine sorgsam geregelte Ausnahmemöglichkeit, wie sie der Streckenführerschein darstellt, viele aktuelle Probleme lösen könnte.“
„Dass seit 2018 insgesamt nur 30 Streckenführerscheine erteilt wurden, zeigt, dass wir hier noch viel Potenzial haben“, erklärt die CDU-Politikerin und fügt hinzu: „Eine Anpassung der Fahrerlaubnis-Verordnung könnte die Voraussetzungen für viele junge Menschen in Rheinland-Pfalz verbessern, ihre Ausbildung ohne zusätzliche Hürden zu beginnen.“
Anette Moesta fordert daher eine vereinfachte Möglichkeit für den Zugang zum Streckenführerschein und bekräftigt, dass diese Forderung auch von den Ausbildungsbetrieben kommt. „Unsere Unternehmen suchen händeringend nach Auszubildenden. Der Streckenführerschein kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Ausbildungsbetriebe und junge Menschen zusammenzubringen“, so Anette Moesta. Sie fordert eine zügige Prüfung und gegebenenfalls Anpassung der Bestimmungen, um den Bedürfnissen der Jugendlichen und der Wirtschaft gerecht zu werden.