Energie effizient nutzen – Frauen Union Mayen-Koblenz lud zum Informationsabend
Der mit dem Ukraine-Krieg verbundene Mangel an fossilen Brennstoffen und die damit einhergehenden Preiserhöhungen machen Energie so wertvoll wie nie zuvor. Daher ist es wichtig zu verstehen, wie jeder Einzelne durch den effizienten Umgang mit Energie, eigene Ausgaben reduzieren kann. Zu diesem Zweck hat die Frauen Union Mayen-Koblenz den Geschäftsführer Helmut Tibes vom Bau- & EnergieNetzwerk Mittelrhein e.V. (BEN) als Dozenten zu einem Informationsabend am 2. August nach Plaidt eingeladen. BEN bietet u.a. unabhängige Energieberatung und Online-Informationsveranstaltungen zum Thema Klimaschutz.
Zu Beginn seines Vortrages stellte Helmut Tibes Energiesparmaßnahmen vor, die ohne Zusatzkosten realisierbar sind. Heizkörperthermostate sollten z. B. generell auf Stufe 3 eingestellt sein, da dies in der Regel eine Raumtemperatur von 19 bis 21°C garantiert. Nur beim Querlüften sei es wichtig zu Bedenken, die Thermostate zuzudrehen, ansonsten sollte an den Thermostaten keine Änderung erfolgen. Denn eine Erhöhung der Raumtemperatur um 1°C bedeute einen 6% höheren Energieverbrauch, erläuterte der Geschäftsführer. Anschließend lenkte der Ingenieur das Augenmerk der Anwesenden auf Netzteile, die z. B. an den Ladekabeln von Smartphones und Tablets die Spannung wandeln. Auch wenn kein Endgerät am Ladekabel hängt, verbraucht das Netzteil Strom und verursacht Kosten. Daher sollten Netzteile immer vom Strom getrennt werden, wenn kein Endgerät damit verbunden ist. Eine 0,5 cm dicke Eisschicht an Kühl- und Gefriergeräten erhöhe den Energieverbrauch auf bis zu 30% und alte Glühbirnen sollten unbedingt durch Energiesparlampen ersetzt werden, appellierte der Referent, da Glühbirnen nur 3% in Licht wandeln und 97% als Wärme verloren geht. Mit wenig Investitionskosten ließe sich durch den Einsatz von Spararmaturen in Duschen und an Waschbecken laut Tibes der Warmwasserverbrauch und damit der Verbrauch von fossilen Brennstoffen für die Warmwasseraufbereitung reduzieren.
Maßnahmen, die mehr Investitionen erfordern und vom Fachmann durchzuführen sind, wären z. B. die Anpassung der Heizkurve und der Ersatz von veralteten Umwälzpumpen in der Heizungsanlage erläuterte der Referent. Ebenso könnte von einem Heizungsbauer ein hydraulischer Abgleich vorgenommen werden, um alle Heizkörper passend auszulasten. Bei Heizungsanlagen mit fossilen Brennstoffen, die älter als 15 Jahren sind, schlug der Ingenieur vor zu prüfen, ob diese durch Wärmepumpen ersetzt werden können.
Schon während des Vortrages nutzen die Teilnehmer die Gelegenheit, sich intensiv mit dem Referenten auszutauschen, der auch im Anschluss noch für Detailfragen zur Verfügung stand. Im Namen des gesamten Vorstandes der Frauen Union Mayen-Koblenz bedankte sich Anette Moesta mit einer Flasche Wein und einem Buchgeschenk ganz herzlich bei Helmut Tibes für den sehr informativen Vortrag und nahm ihm das Versprechen ab, als Referent zu weiteren Themen wiederzukommen.