25. Sep­tem­ber 2023

Anette Moesta (CDU) zur Flüchtlingssituation in Rheinland-Pfalz: „Landesregierung lässt Kommunen im Stich!“

Die wach­sen­den Flücht­lings­strö­me stel­len die Kom­mu­nen in Rhein­­land-Pfalz vor immense Her­aus­for­de­run­gen bei der Auf­nah­me der geflüch­te­ten Men­schen. Die Fra­ge, wer die Kos­ten für die­se Auf­ga­be trägt, ist umstrit­ten und beschäf­tigt die poli­ti­schen Ebe­nen seit gerau­mer Zeit. In die­sem Zusam­men­hang haben die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de des Lan­des ein unab­hän­gi­ges Gut­ach­ten in Auf­trag gege­ben, das nun auf mög­li­che Ver­fas­sungs­ver­stö­ße der Lan­des­re­gie­rung hinweist.

Das Lan­des­auf­nah­me­ge­setz ver­pflich­tet die Kom­mu­nen, die vom Land zuge­wie­se­nen Flücht­lin­ge unter­zu­brin­gen und zu ver­sor­gen“, erklärt die CDU-Lan­d­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­te Anet­te Moes­ta, Mit­glied im Innen­aus­schuss des Land­tags. „Die finan­zi­el­len Belas­tun­gen, die mit die­ser Auf­ga­be ein­her­ge­hen, sind jedoch erheb­lich. Das besag­te Gut­ach­ten stützt sich in sei­ner Argu­men­ta­ti­on auf einen Arti­kel der rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Lan­des­ver­fas­sung, der besagt, dass der­je­ni­ge, der die Auf­ga­ben über­trägt, auch die Kos­ten zu tra­gen hat“, so Anet­te Moes­ta. Das Gut­ach­ten argu­men­tiert, dass das Land Rhein­­land-Pfalz auf­grund die­ser Ver­fas­sungs­be­stim­mung ver­pflich­tet ist, den Kom­mu­nen die ent­stan­de­nen Kos­ten voll­stän­dig zu erstat­ten, da es den Kom­mu­nen mit der zuneh­men­den Auf­nah­me von Flücht­lin­gen neue und anspruchs­vol­le­re Auf­ga­ben über­tra­gen hat.

Die CDU-Lan­d­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­te Anet­te Moes­ta kom­men­tier­te die Ergeb­nis­se des Gut­ach­tens wie folgt: „Wir sehen uns nun auch von juris­ti­scher Sei­te bestä­tigt, dass die Erstat­tungs­pra­xis des Lan­des bei der Flücht­lings­auf­nah­me unzu­rei­chend und damit ver­mut­lich ver­fas­sungs­wid­rig ist. Dies hat auch die Anhö­rung im Innen­aus­schuss erge­ben. Es ist an der Zeit, dafür zu sor­gen, dass unse­re Kom­mu­nen alle not­wen­di­gen Mit­tel erhal­ten, um ihrer Ver­ant­wor­tung gerecht zu wer­den.“ Die CDU-Poli­­ti­ke­rin macht deut­lich, dass es nicht das ers­te Mal sei, dass die Lan­des­re­gie­rung ver­fas­sungs­wid­rig gegen­über den Kom­mu­nen han­de­le und die­ses Vor­ge­hen das Ver­trau­en in die Lan­des­re­gie­rung wei­ter mas­siv erschüttere.

Die CDU-Frak­­ti­on im Land­tag Rhein­­land-Pfalz unter­stützt nach­drück­lich die Bemü­hun­gen der kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de, eine gerech­te Lösung für die­ses drän­gen­de Pro­blem zu fin­den. Der CDU-Frak­­ti­ons­­vor­­­si­t­­zen­­de Gor­don Schnie­der betont: „Mit dem Gut­ach­ten bau­en die Kom­mu­nen dem Land eine Brü­cke. Wir appel­lie­ren an die Lan­des­re­gie­rung, die­se Chan­ce zu nut­zen. Soll­ten die Kom­mu­nen sonst gezwun­gen sein, erneut vor den Ver­fas­sungs­ge­richts­hof zu zie­hen, wäre das Ver­hält­nis zwi­schen Lan­des­re­gie­rung und Kom­mu­nen end­gül­tig irrepa­ra­bel beschädigt“.